Burnout verstehen und vorbeugen: Eine große Herausforderung für Unternehmen
Burnout ist ein Zustand körperlicher, psychischer und emotionaler Erschöpfung, der durch chronischen Stress verursacht wird.
Datum: 9. Mai 2025
Kategorien: burnout, PGLecture

Es ist weit verbreitet zu hören, dass ein Mitarbeiter aufgrund von Burnout seinen Job verlassen hat. Doch die Definition dieses Syndroms variiert von Person zu Person. Jeder bringt seine eigene Vorstellung mit. In den 1960er Jahren sprach man auch von „Flame-Out“. Aber was genau ist Burnout?
Burnout: Eine klare Definition
Laut den Arbeitspsychologen Nadia Droz und Anny Wahlen ist Burnout ein Zustand körperlicher, psychischer und emotionaler Erschöpfung, der durch chronischen Stress verursacht wird. Er entsteht durch das Zusammenspiel von drei miteinander verknüpften Faktoren:
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Individuelle Merkmale (Persönlichkeit usw.)
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Bedingungen oder Umfelder der Investition (Arbeit, Familie usw.)
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Ein Ungleichgewicht im sozialen oder persönlichen Kontext
Entgegen der weit verbreiteten Meinung wird Burnout nicht ausschließlich durch arbeitsbedingte Probleme verursacht. Es tritt auf, wenn eine Person in einem bestimmten Moment nicht mehr in der Lage ist, mit ihren eigenen Ressourcen den angesammelten Stress auszugleichen.
Symptome von Burnout
Burnout äußert sich auf verschiedene Weise und betrifft zahlreiche Aspekte des Wohlbefindens einer Person:
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Kognitiv und mental: Gedächtnisverlust, verringerte Produktivität
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Emotional und affektiv: Schuldgefühle, Scham, negative Emotionen
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Sozial: Rückzug aus Interaktionen, Auslassen von Pausen, verschlechterte Beziehungen
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Verhaltensbezogen: Alkoholmissbrauch, Unordnung, gesteigerte Reizbarkeit
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Körperlich und psychosomatisch: Schlafstörungen, Haarausfall, Geräuschempfindlichkeit, geschwächtes Immunsystem
Über diese Symptome hinaus führt Burnout oft zu einem Verlust an Sinn und der Unfähigkeit, klar zu reflektieren, was zu einem „Shutdown des Gehirns“ führt.
Burnout vs. Depression: Ein wichtiger Unterschied
Anny Wahlen, Arbeitspsychologin, hebt einen entscheidenden Unterschied zwischen Burnout und Depression hervor:
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Burnout: „Der Wille ist da, aber der Körper kann nicht mehr mithalten.“
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Depression: „Der Wille ist weg, aber der Körper könnte noch funktionieren.“
Dieser Unterschied verdeutlicht, dass Burnout vor allem Menschen betrifft, die stark in ihrer Arbeit engagiert sind und ihre Grenzen bis zur Erschöpfung überschreiten.
Wer ist gefährdet?
Jeder kann unter Burnout leiden, aber bestimmte Profile sind anfälliger. Hier spielt der Faktor „individuelle Merkmale“ eine Rolle:
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Sehr engagierte Mitarbeiter
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Hochqualifizierte und motivierte Fachkräfte
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Perfektionisten, die stets nach Exzellenz streben
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Menschen, die ständig mehr Verantwortung übernehmen
Freudenberger und North (1974, 1992) beschreiben die frühen Phasen von Burnout als eine Anfangsphase von Begeisterung und hohen Erwartungen, gefolgt von zunehmender Arbeitsbelastung, Vernachlässigung persönlicher Bedürfnisse und Unterdrückung von Konflikten. Diese „Alarmphase“ ist der Punkt, an dem Unternehmen effektiv eingreifen können.
Die Rolle von Unternehmen und Führungskräften
Organisationen spielen eine entscheidende Rolle bei der Prävention von Burnout. Hier einige konkrete Maßnahmen zur Umsetzung:
Während des Rekrutierungsprozesses:
- Seien Sie transparent hinsichtlich der Joberwartungen und Unternehmenswerte.
- Vermeiden Sie es, Kandidaten ausschließlich aufgrund „hoher Stressresistenz“ auszuwählen, da diese Eigenschaft sie anfälliger für Burnout machen kann.
- Achten Sie darauf, dass die Werte des Unternehmens mit denen der neuen Mitarbeiter übereinstimmen, da ein fehlendes Alignment zu einem Verlust von Sinn und einem möglichen Burnout führen kann.
Als Führungskraft:
- Definieren Sie klare Erwartungen und setzen Sie realistische Ziele.
- Fördern Sie offene Kommunikation über Arbeitsbelastung und Wohlbefinden (Metakommunikation!).
- Erkennen und belohnen Sie Anstrengungen, damit die Mitarbeiter nach intensiven Arbeitsphasen wieder regenerieren können.
- Fördern Sie Teambesprechungen zum Thema Burnout und Work-Life-Balance.
Gemeinsam können wir eine gesündere Arbeitsumgebung schaffen!
Schreiben Sie uns für weitere Informationen und persönliche Beratung.
Ihr PG Team